Die Furlo Schlucht liegt ca. 12 km außerhalb von Fossombrone an der alten Römerstraße „Via Flaminia“ die Fano (ursprünglich Rimini) mit Rom verbindet.
Die Furlo Schlucht (Gola del Furlo) ist ein staatliches Naturschutz Gebiet www.riservagoladelfurlo.it
Neben Wildschweinen sind hier auch Wölfe heimisch. Angeblich wachsen hier die besten Trüffel der Welt. Acqualagna, eine Kleinstadt mit ca. 4.500 Einwohnern gilt jedenfalls als Welthauptstadt des Trüffels und ist keine 5 km entfernt.
Zwischen dem Monte Pietralata (links, 889 mt.) und dem Monte del Colle (660 mt.) fließt der Fluss Candigliano. Am Monte Pietralata hat übrigens einst Andrea Mussolini (faschistischer Diktator) nach dem Vorbild amerikanischer Präsidenten sein Profil in Stein hauen lassen. Diese Geschmacklosigkeit wurde aber inzwischen mit ein paar Stangen Dynamit beseitigt.
In einem Hinterzimmer der Furlo-Bar befinden sich übrigens noch immer das Schlaf- und Speisezimmer des Diktators, sie werden aber nur auf Nachfrage und eher ungern gezeigt. Der autoritäre Charakter dieser Zeit, passt so gar nicht zu den offenen und toleranten Menschen in dieser Gegend.
So sieht der heutige Straßentunnel aus.
Parallel dazu verläuft außen die Galleria, der ursprüngliche Tunnel, welchen die Römer angeblich unter Zuhilfenahme von Essig in den Stein schlugen.
An diesem Geländer kündigt ein Mandolinenspieler ein freies Konzert auf der – jetzt gesperrten – Passstraße an.
Gleich am Eingang zur „Gola del Furlo“ befindet sich die Talsperre des Flusses Candigliano. Immer wieder drücken ENEL-Mitarbeiter (größter ital. Stromkonzern) ein Auge zu und lassen BesucherInnen für ein paar Stunden in das historische Kraftwerk und die romantischen Wege rundherum.
Inmitten der Schlucht befindet sich auch das „Casa del Artisti„, hier leben Künstlerinnen und Künstler für einige Monate um eigene Projekt zu verwirklichen. Auf den Wanderwegen ringsherum stößt man immer wieder auf deren Objekte.
Im Sommer 2014 konnte die Furlo-Schlucht nicht mehr durchgehend befahren werden, nach dem ein Teil der Straße abgerutscht ist. Seit 2017 ist die Schlucht aber wieder durchgehend befahrbar.
„Toskana für Arme“ hat der deutsche Autor Uli T. Swidler (Pseudonym) die Gegend in seinem Roman genannt, in dem er die Menschen hier und ihre Eigenheiten beschreibt. Er hat sich übrigens hier ganz in der Nähe niedergelassen und inzwischen einen Nachfolgeroman „Das Leben ist eine Nudel“ veröffentlicht. „Toskana für Arme soll“ jetzt verfilmt werden.
Nahe der Ausfahrt in Richtung Acqualagna sollte man sich in der Furlo Bar unbedingt eine der legendären Piadinas gönnen. Mein Tipp: Stracchino e Rucola. Internetverbindungen funktionieren hier schlecht, deshalb sollte man sich in der Furlo Bar eine kostenlose WLAN-Karte besorgen.
Anschließend kann man sich im gegenüberliegenden Park am Ufer den Candigliano im Schatten der Pinien ausruhen.
Wer Glück hat, bekommt sogar einen Platz direkt am Fluss …
… oder noch besser – auf einer der kleinen Inseln.
Einmal im Jahr gibt es im Rahmen des Fano-Jazz-Festivals ein kostenloses Konzert und das finden manchmal ebenfalls in diesem Park statt. Der Klang ist nachts zwischen den Felswänden einfach fantastisch.